4. Mai 2018, 7 Uhr, Schießwasen in Bad Windsheim: Wie so oft – betretene Gesichter. „Schade, dass wir die Franzosen jetzt gar nicht mehr sehen.“ Eine Schülerin fasst zusammen, was viele denken am Ende einer knapp zehntägigen Begegnung in Bad Windsheim.
Und auch aus meiner Sicht war diese Schülergruppe so ganz besonders angenehm, aufgeschlossen, interessiert und motiviert – die deutsch- französische Freundschaft wurde im Laufe des Aufenthalts so ständig greifbar und spürbar. Vielleicht lag das auch daran, dass unser Austausch zeitgleich zu den Jubiläumsfeierlichkeiten der Städtepartnerschaft zwischen Bad Windsheim und St. Yrieix-la-Perche stattfand. War doch die Schulpartnerschaft vor gut 30 Jahren auch der Motor für die Etablierung der Städtepartnerschaft gewesen. Ein wirklich großartiger Film der Schülerinnen und Schüler des P- Seminars „Städtepartnerschaft“, der im Rahmen des deutsch- französischen Abends in Bad Windsheim und einen Tag später in St. Yrieix gezeigt wurde, erinnerte daran.
Überaus positive, ja enthusiastische Nachrichten von den Feiern in der französischen Partnerstadt erreichten uns und spiegelten das, was wir gleichzeitig in Bad Windsheim erleben durften. Verbindungsglied zwischen beiden deutsch-französischen Gruppen – der in St. Yrieix und der in Bad Windsheim – bildete Herr Bürgermeister Kisch, der die französische Gruppe nach seiner Rückkehr aus Frankreich am Donnerstag, den 3. Mai 2018, im Rathaus empfing. Unser ehemaliger Kollege Rainer Volkert, ebenfalls gerade zurückgekehrt aus der Partnerstadt, gewährte den französischen Gästen einen einmaligen Einblick in das Dachgeschoss des Rathauses und über einen „Geheimgang“ auf den Kirchturm. So konnten sich zwei Ereignisse in unterschiedlichen Ländern gegenseitig begleiten, orchestrieren und vor allem verstärken. Ursprung und Ziel beider Institutionen sind ja auch identisch: Städte- und Schulpartnerschaft wollen Menschen zusammenbringen und helfen, Grenzen zwischen Staaten zu überwinden. Unser Programm in Bad Windsheim versuchte, seinen Beitrag zu leisten, um diesen Zusammenhalt zu verstärken: Sei es dadurch, dass wir den Gästen die fränkische Heimat der Schülerinnen und Schüler mit einem Besuch Würzburgs und des Weltkulturerbes der Residenz näherbrachten, sei es, dass die Teamfähigkeit der Gruppe im Rothenburger Kletterwald gefordert und gefördert wurde, sei es, dass die französischen Gäste Bekanntschaft mit dem Freilandmuseum und seinen zahlreichen Aktivitäten vor Ort machen konnten. Lohn aller Mühe war die Frage einer Schülerin am Ende der gemeinsamen Zeit: “Gibt es nächstes Jahr eigentlich wieder einen Frankreichaustausch?“
Vive l’amitié franco-allemande!
OStR Dr. Streb