Zunächst wurden unsere beiden neunten Klassen in Flossenbürg in drei verschiedene Gruppen aufgeteilt. Unsere Gruppe stieg zuerst auf einen Hügel neben dem Casino. An diesem Ort sollten wir uns bewusst machen, dass Flossenbürg heute eine ganz andere Wirkung ausstrahlt als damals.
Danach wurde zur Kommandantur geführt. Dort haben wir den Aufbau des Konzentrationslagers genauer betrachtet; außerdem haben wir erfahren, dass das Arbeitslager 1938 von 150 Häftlingen selbst errichtet wurde. Unter anderem sollten die Inhaftierten in dem Steinbruch Granit abbauen, welchen die SS verkaufte, um damit Geld zu verdienen. Anschließend wurde uns erklärt, dass das Wachpersonal sich oft darüber amüsierte, die Insassen zu demütigen, zu verprügeln und sogar tot zu schlagen. Auf dem Weg zum Appellplatz kamen wir an zwei besonderen Säulen vorbei, auf welchen geschrieben stand „Arbeit macht frei“. Diese Inschrift erweckte den Anschein, die Häftlinge motivieren und ihnen Hoffnung geben zu wollen, wobei die Realität ganz anders aussah: Nur sehr wenige haben das Arbeitslager überlebt bzw. wurden wieder freigelassen. Als wir auf dem Appellplatz waren, ist unsere Gruppe in den ehemaligen Duschraum gegangen. Dort wurden Häftlinge nicht nur physisch gequält, sondern auch psychisch. Man wollte ihnen die Würde, ihre Individualität und jegliches Selbstbewusstsein nehmen, indem allen Häftlingen die Haare abgeschnitten wurden, alle dieselben Kleidungsstücke und Schuhe bekommen haben. Außerdem wurden die Inhaftierten nur mit Nummern, anstatt mit ihren Namen betitelt. Anschließend sind wir zu den ehemaligen Baracken gegangen, von welchen man nur noch Umrisse erkannte. Dort mussten die Menschen auf engstem Raum schlafen, sogar zu viert in einem Bett. Zuletzt ist unsere Gruppe zum Krematorium und in das „Tal des Todes“ gegangen. Auf diesem Gelände hatten wir noch etwas Zeit, um uns selbst einen Überblick zu verschaffen. In dem Krematorium war der Verbrennungsofen noch original erhalten. Außerdem erinnerten einige Gedenkstätten an die Menschen, die das KZ nicht überlebt haben.
Danach durfte sich die neunte Jahrgangsstufe noch eine Stunde lang speziellere Dinge zum Thema Flossenbürg ansehen.
Anna Weber, Maria Opitz, 9b