„Die wichtigsten Eigenschaften, die Medienscouts für ihren Einsatz in den Unterstufenklassen haben sollten, seien in erster Linie Sympathie, Empathie und Vertrauen ausstrahlen“ fassten es die neuen frischgebackenen Medienscouts bei der Beendigung ihrer Ausbildung mit der Mediatorin Frau Daniela Hermey am Dienstag, den 19. November zusammen.
Der Einblick in Elemente der „Gewaltfreien Kommunikation“ nach Dr. Marshall B. Rosenberg stand im Mittelpunkt der Ausbildung, um „präventiv Streit und Mobbing in sozialen Netzwerken zu verhindern.“ Ihr Wunsch sei es, dass die Sprache unter Mitschülern weniger verrohen würde; das sei „der Schlüssel zu einer gewaltfreien Schule“, so Hermey.
Mithilfe von zwei Handpuppen, einem Wolf und einer Giraffe, demonstrierte die Mediatorin die „trennende Sprache des Wolfes“, die unter anderem auf Verbote, z.B. dem bekannten Spruch „solange du deine Füße unter meinem Tisch hast…..“ beruht und die „verbindende Sprache der Giraffe“, die eine empathische Haltung und Sprache repräsentiert, so dass der Jugendliche Verbote zum Beispiel als Sorge um das eigene Wohlergehen versteht.
Als Problem zeigte Hermey auf, dass gewaltfreie Kommunikation eine wertfreie Beobachtung als Grundlage hat, was, dargestellt nach einem „Eisbergmodell“ von Angela Dietz (s. Abbildung), nicht so einfach sei, da wir nur 1/8 unserer Persönlichkeit nach außen zeigen und den Rest im Inneren verborgen halten, häufig selbst nicht kennen und erst ganz nahe stehenden Menschen nach und nach zeigen.
Mit Hilfe einiger Fallbeispiele versetzten sich die Medienscouts in Opfer- und Täterrolle und lernten, deren Bedürfnisse als „Ich-Botschaften“ zu formulieren und die Möglichkeiten des Opfers, durch aktives Einfordern von Hilfestellung von Freunden oder Vertrauenspersonen, aus dieser Rolle möglichst schnell heraus zu kommen. Wenn der Täter mit der Situation und v.a. mit den Gefühlen des Opfers konfrontiert wird, ist es ihm, zumindest im Idealfall, nicht mehr möglich, die Mobbingsituation aufrechtzuerhalten.
Ich wünsche unseren Medienscouts in den nächsten zwei Schuljahren viel Erfolg in ihren Einsätzen und hoffe, dass viele der Unterstufenschüler dieses Angebot des Austauschs mit ihnen annehmen werden!
OStR Michaela Peltner