Herzklopfen auf den fliegenden Stufen, blind einkaufen im „U-Boot“, Werwölfe im Adlerhorst und „Fledermaus und Motte“ nachts auf dem Bolzplatz… das alles und noch mehr gehörte zum Schullandheimaufenthalt der Klasse 6c auf der Burg Rieneck im Spessart.

6c im hochseilgarten 1 Web querSo vielgestaltig wie die verschiedenen Räume der Burg und ihrer Umgebung war auch das Programm, das die 21 Mädchen und Jungen in dieser Woche erwartete. Nach mehreren Jahren ohne die Möglichkeit, Klassenfahrten zu machen, hatten sich die Kinder besonders darauf gefreut, endlich zusammen verreisen zu dürfen.

Natürlich waren zunächst vorrangig „der fremde Ort“ und der Weg dorthin neu und herausfordernd: schon die Zugfahrt mit mehrfachem Umsteigen, der steile Anstieg zur Burg (mit Rollkoffern keine Kleinigkeit!), das Wohnen auf einer mittelalterlichen Burg, deren ältesten Teil, einen Turm mit z.T. 8m dicken Mauern, die Schüler*innen bei einer abendlichen Turmführung kennen lernen durften, oder Wanderungen in die umliegende Landschaft, die sich in herbstlicher Farbenpracht oder nachts im Mondschein zeigte.

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6c im hochseilgarten 3 Web querUnd sich hier ohne Eltern den alltäglichen Aufgaben zu stellen, war für viele eine oft noch eher ungewohnte Erfahrung. Als gar nicht so einfach erwies es sich, alleine das Bett zu beziehen, Ordnung im 7-er-Zimmer zu halten oder bei den Mahlzeiten unbekannte Gerichte zu probieren, vllt. am Abend gegen aufkeimendes Heimweh anzukämpfen und vor allem im Hochseilgarten die Angst zu überwinden, u.a. auf einem 8 Meter hohen Pfahl zu steigen oder auf eine von den Mitschülern aufrecht gehaltene Leiter zu klettern – all das galt es zu bewältigen. Jede und jeder hat in dieser Woche Situationen erlebt, die ungewohnt und fordernd waren, in denen es Entschlossenheit, Beharrlichkeit und Mut brauchte und wo sich zeigte, dass man Dinge schaffen konnte, die man sich z.T. selbst bisher gar nicht zugetraut hatte.

Geholfen haben dabei aber natürlich auch die Aufmerksamkeit der Mitschülerin, die Aufmunterung durch den Klassenkameraden und das allmählich wachsende Vertrauen, dass man sich auf „die anderen“ verlasen kann. Darauf, dass sie einen beim Spielen einbeziehen, auf den verletzten Fuß Rücksicht nehmen und – das Sicherungsseil wirklich festhalten! Geholfen hat die Gemeinschaft!

Eine weitere ganz wichtige Erfahrung war aber auch die, dass es immer wieder und nicht zuletzt in einer ganzen Reihe unerwartet entstehender „Problemsituationen“ hilft, miteinander zu reden. Kommunikation und Kooperation lassen gemeinsame Aktionen wie Specksteinschnitzen, Nachtwanderung und „Handicap-Parcours“ gelingen, lösen aber auch aufkommende Befürchtungen und Missverständnisse auf. Miteinander klappt’s – das hat die Klasse 6c in vielfacher Weise erfahren dürfen.

 

StD Rießbeck