Am Montag, den 25. April 2022 unternahm die Klasse 9 b zusammen mit dem Kurs "Biologisch-chemisches Praktikum" der 11. Klasse in Begleitung von Herrn Wach und Frau Klingert eine naturkundliche Exkursion zur Vogelinsel bei Muhr am See.
Das Naturschutzgebiet "Vogelinsel Altmühlsee" stellt aufgrund der erstaunlichen Vielfalt an Lebensräumen eines der bedeutendsten Vogelrückzugsgebiete in Süddeutschland dar. Nach der Anreise mit dem Zug und etwa 20 Minuten Fußweg trafen wir uns mit Fachleuten vom "Landes-Bund für Vogelschutz". Von ihnen erfuhren wir, dass die wichtigsten Aufgaben des LBV darin bestehen, sich um die Versorgung und den Schutz der Vögel und anderer Tiere zu kümmern, praktische Forschung sowie Arten- und Biotopschutz zu betreiben, aber auch Führungen zu veranstalten, sodass Wissen an Schulklassen oder andere Gruppen weitergegeben wird, um das Bewusstsein für Natur und Umwelt in der Öffentlichkeit wach zu halten.
Die Führung begann mit einer sehr ausführlichen Vorstellung der Geschichte des Altmühlsees. Er wurde vor rund 50 Jahren künstlich angelegt, in Verbindung mit dem großen Projekt zur Wasserüberleitung aus dem regenreichen Donauraum in die wasserarmen fränkischen Gebiete. Als ökologische Ausgleichsmaßnahmen entstand die Vogelinsel und wurde das Feuchtwiesengebiet "Wiesmet" unter Schutz gestellt. Je nach Jahreszeit kann dort eine Vielzahl von Vogelarten während der Brut, der Versorgung ihres Nachwuchses oder bei anderen Aktionen beobachtet werden.
Der eigentliche Grund unseres Besuchs war es, dass wir möglichst viele Vögel sichten und hören sollten. Deshalb wurden wir mit Ferngläsern ausgerüstet, teilten uns in zwei Gruppen auf und unternahmen unter sach- und ortskundiger Führung und Erklärung zunächst einen Rundgang über den teilweise befestigten Rundweg, u. a. vorbei an einem Biberbau. Der Höhepunkt bestand für uns im längeren Aufenthalt auf dem Aussichtsturm mit seinen Informationstafeln und einem herrlichen Ausblick über den See und die Vogelinsel. Unsere Führer wiesen immer wieder auf besondere Tiere hin, die wir nicht immer leicht erkennen konnten. Je nach Gruppe entdeckten wir 21 bzw. 26 Vogelarten, teilweise sehr bekannte "Allerweltsvögel" wie Amsel, Blaumeise oder Stockente, aber auch Besonderheiten wie Grünschenkel, Kiebitz und Seeadler, um nur einige zu nennen. Auch lauschten wir dem Gesang von Buchfink und Zilpzalp.
Danach ging es weiter zum LBV-Informationszentrum im Ort (siehe Foto). Dort ist eine z. T. interaktive Ausstellung zum Vogelzug mit einer Vielfalt an Anschauungsmaterial eingerichtet. Wie wir dort erfuhren, legt die Küstenseeschwalbe jedes Jahr eine Strecke von 40.000 km zurück, um vom Nord- zum Südpolgebiet zu gelangen und wieder zurück. Somit hat sie von allen Vögeln den weitesten Flug.
Danke, Herr Wach und Frau Klingert! Insgesamt war es ein sehr aufschlussreicher und interessanter Tag bei schönem Wetter, der uns die heimische Vogelwelt näherbringen konnte, aber auch ein Naherholungsgebiet im Herzen Mittelfrankens, das immer einen Besuch lohnt.
Larissa Hummel, Ben Jacob, beide Klasse 9b