Suchtgefährdung von Kindern und Jugendlichen entsteht nicht aus einzelnen, spektakulären Ereignissen und Sucht entwickelt sich selten aus dem einmaligen Kontakt mit bestimmten Stoffen. Sucht entsteht vielmehr in einem längeren Prozess, dessen Anfänge meist durch wenig auffällige Veränderungen und Entwicklungen gekennzeichnet sind. Wenn Verhaltensauffälligkeiten im Zusammenhang mit dem Konsum von Suchtmitteln bemerkt werden, liegt häufig bereits längerer Missbrauch, manchmal schon eine Abhängigkeit vor. Gerade deshalb ist es wichtig, dass Prävention möglichst umfassend und früh beginnt.

Elternabend

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Die Suchtforschung hat gezeigt, dass die Abschreckung im Bereich der Prävention vor allem bei den Jungs nur bedingt nützlich, manchmal sogar schädlich ist. In gefährdeten Kreisen erwirbt sich oft gerade der besonderes Ansehen, der durch den Missbrauch von Suchtmitteln den „Mut“ hat, ein hohes Risiko auf sich zu nehmen.

Hingegen zeigen Maßnahmen aus dem Spektrum der Aufklärung und Information deutlich positive Effekte. Da hier auch bei vielen Eltern und Lehrkräften immer wieder hoher Informationsbedarf deutlich wird, fand am 04. Februar 2020 ein Vortrags- und Gesprächsabend für die Eltern ab den 6. Klassen aufwärts statt, zu dem sich immerhin 20 Mütter und Väter in unserer Schule einfanden. Herr Kriminalhauptkommissar Ackermann von der Kripo Ansbach informierte in einem sehr ausführlichen und kurzweiligen Referat über verschiedene Kategorien von Suchtstoffen; dabei ging es zunächst auch kurz um legale Suchtstoffe (v. a. Nikotin und Alkohol, aber auch Medikamente); den Hinweis, dass wir Erwachsenen gerade im Umgang mit diesen Stoffen zu Vorbildern unserer Kinder werden, formulierte Herr Ackermann nachdrücklich.

Bei der Vorstellung illegaler Drogen lag der Schwerpunkt auf Cannabisprodukten und den sogenannten „legal highs“, die auch als „Kräutermischungen“ oder „Badesalze“ im großen Stil v.a. über das Internet vertrieben werden. Den Konsum solcher Produkte bezeichnet der Kripobeamte als „russisches Roulette“, da man weder deren Inhaltsstoffe noch die Konzentration einzelner Bestandteile kenne. Da kann auch ein einmaliger Konsum schon zum tödlichen Risiko werden. In den Vortrag waren aufklärende Filmbeiträge und witzige Cartoons eingebaut, so dass die ernste Thematik doch immer wieder zum Schmunzeln verleitete. Sehr hilfreich für viele Gäste war die Tatsache, dass einige Drogen auch „zum Anfassen“ zur Verfügung standen. Auch die Hinweise, wie damit umzugehen ist, „wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist“, wurden von den Zuhörern dankbar wahrgenommen. Am Schluss nutzten Eltern auch noch die Chance zur Einzelberatung durch den Referenten.

Karl Schöll

Workshops in den 7. Klassen

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Am 12.02.2020 erlebten die 7. Klassen jeweils eine Doppelstunde lang einen Workshop zur Drogenprävention mit dem Kriminalhauptkommissar Thomas Ackermann von der Kriminalpolizei aus Ansbach. Bevor es richtig losging, stellte er sich uns vor. Er ist nun schon seit 35 Jahren Polizist und war in verschiedenen Tätigkeitsfeldern aktiv. Seit einigen Jahren gehört zu seinem Aufgabenbereich die Drogenprävention in Schulen und deshalb kam er auch zu uns.

Nach einem kurzen Aufwärmspiel, das dazu diente, dass uns der Kriminalhauptkommissar besser kennenlernte, ging es erst mal um die entscheidenden Begriffe des Workshops. So wollte Herr Ackermann zunächst von uns wissen, was wir unter Drogen verstehen; danach trat der Begriff Sucht in den Mittelpunkt, den wir von Genuss zu unterscheiden versuchten. Nach einem kurzen Film, der uns vermittelte, wie eine Sucht sich meist nach und nach entwickelt, haben wir gemeinsam mit Herrn Ackermann diesen Prozess nachvollzogen. Nachdem also klar war, was eine Sucht ist und wie sie entsteht, bekamen wir die Aufgabe, Gegenstände den Kategorien ,,stoffgebundene Sucht“, wie z.B. Bier und Kaffee, bzw. „stoffungebundene Sucht“, die z.B. durch eine Barbiepuppe veranschaulicht wurde, zuzuordnen.

Anschließend informierte uns Herr Ackermann über die legale Droge Nikotin; beeindruckend war für mich, wieviel Geld die Zigarettensucht kostet. Danach erklärte er uns einiges über die Drogen Marihuana und Haschisch sowie Cannabisprodukte. „Polizeiliche Maßnahmen gegen Drogen oder Alkoholmissbrauch können zum Beispiel Verkehrskontrollen sein“, berichtete uns der Polizist: ,,Wenn etwas Verdächtiges festgestellt wird, kommt es auch zu Festnahmen, Handyabnahmen, Durchsuchungen und schließlich zur Anzeige.“

Auch über K.o.-Tropfen informierte uns der Kriminalhauptkommissar: „Diese können einem ganz leicht und heimlich in ein Getränk untergemischt werden“, warnte er. „Um das zu vermeiden, sollte man gerade bei unübersichtlichen Großveranstaltungen anstelle von Gläsern lieber Flaschen benutzen, da haben es Unbekannte schwerer, K.o.-Tropfen hineinzugeben.“ Gut sei es auch, sein Getränk nicht unbeaufsichtigt zu lassen. Außerdem solle man nie ein Getränk von Fremden annehmen und es sei ein deutlicher Schutz, zu zweit oder in einer Gruppe unterwegs zu sein, wo man aufeinander und auch auf die Getränke der eigenen Leute achten könne.

Unverzichtbar für den Kriminalhauptkommissar ist es auch, ,,Nein!" sagen zu können. Das ist wichtig, wenn man zum Beispiel zum Rauchen aufgefordert wird, obwohl man das überhaupt nicht möchte. Beeindruckend, manchmal sogar schockierend waren Berichte des Kommissars aus seinem Berufsalltag.

Die Veranstaltung zur Drogenprävention war auf jeden Fall interessant und hilfreich für jetzt und für die Zukunft. Unsere Klasse hat sehr viel gelernt und der Kriminalhauptkommissar Thomas Ackermann von der Kripo aus Ansbach hatte auf jeden Fall seinen Applaus am Schluss verdient.

Alina Centmayer, 7b